Bundeswehrtagung 2022: Bundeskanzler Scholz bekräftigt sicherheitspolitische Zeitenwende

Mit rhetorischer Eindeutigkeit verortet Olaf Scholz auf der diesjährigen Bundeswehrtagung die Bedrohung durch Russland unter Putin als die derzeit größte für die Bündnisländer der NATO. In Anbetracht der Bedrohungslage rückt der Kernauftrag der Bundeswehr innerhalb der „Klartext“-Rede des Bundeskanzlers in den Fokus: Die Landes- und Bündnisverteidigung. Scholz bekräftigt die politische und gesellschaftliche Rückendeckung der Bundeswehr, wobei das bereitgestellte Sondervermögen keine Ausnahme darstelle.

In der anschließend durch Klaus Schweinsberg eröffneten Diskussion stellt sich Olaf Scholz Fragen des Spitzenpersonals der Bundeswehr und von Vertretern der Politik. Innerhalb der neuen nationalen Sicherheitsstrategie stehe insbesondere die Entwicklung des Handlungsvermögens im deutschen Militär auf dem Prüfstand.

Zum Video der Rede

2022 Lindau Nobel Laureate Meetings – Podiumsdiskussion: „Economics and Politics of War and Sanctions“

„If you are going to impose sanctions, you want to organize them so that they will be as effective as possible – and in the case of the current war, I am not sure that they have been.“ – Eric Maskin

Seit der russischen Annexion der Krim im Jahr 2014 wurden vermehrt Sanktionen mit dem Ziel der Abschreckung eingesetzt, um Putin von weiteren Militärexpansionen abzuhalten – bis der militärische Angriff auf die Ukraine am 24. Februar die Karten weltweit neu mischte. Ein halbes Jahr nach Kriegsbeginn evaluieren Saskia Meuchelböck vom Kieler Institut für Weltwirtschaft sowie die Nobelpreisträger Oliver Hart, Eric S. Maskin und Sir Christopher A. Pissarides bei den Lindau Nobel Laureate Meetings Effektivität und Erfolg laufender Wirtschaftssanktionen. Der Einsatz der ökonomischen Waffe zielt darauf ab, den Krieg zu beenden; während Oliver Hart dabei auf die bestrafende Wirkung abstellt, hofft Eric Maskin auf Sanktionen als Anreiz, Russland an den Verhandlungstisch zu bewegen. Auch wenn die eingesetzten Sanktionen die russische Wirtschaft schwächen, können unbeabsichtigte politische Konsequenzen innerhalb Russlands den Erfolg konterkarieren, wie Frau Meuchelböck anhand aktueller Studien bestätigt. Der Zeithorizont und Trade-offs setzen die sanktionierenden Länder unter Druck: „How long can we affort this situation?“, lautet eine Frage des Moderators Klaus Schweinsberg an die geladenen Gäste.

Zum Video der Podiumsdiskussion

Künstliche Intelligenz – ein Thema für den Aufsichtsrat?

Professor Philip Meissner und Professor Klaus Schweinsberg adressieren in ihrem Beitrag in „Der Aufsichtsrat” die Kontrollpflichten von Aufsichtsgremien hinsichtlich der Nutzung von KI in der Unternehmenspraxis. Das Heranziehen unabhängiger Expertise oder die Überwachung des Risikomanagementsystems bezüglich KI stellen Aufsichtsräte vor neue Herausforderungen. Die Autoren berücksichtigen hierbei vier einschlägige Risikodimensionen.

Zum Beitrag in „Der Aufsichtsrat“

Wie Deutschland seine Elite-Soldaten ausbildet

Während die Bundeswehr zuletzt zunehmend an unternehmerischen Maßstäben ausgerichtet wurde, geraten militärische Führungskompetenzen dieser Tage in Unternehmen vermehrt in den Fokus. Entscheidungsfähigkeit in komplexen Situationen, geopolitisches Risikomanagement, strategische Analysen unter Zeitdruck – wie kann das militärische Mindset das Topmanagement bereichern?
Sonja Banze vom Manager Magazin teilt im Podcast ihre Einblicke in die Führungsakademie der Bundeswehr in Blankenese.

Zum Podcast im Manager Magazin

Mit dem Krieg droht die Staatswirtschaft

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat Europa in eine Krise gestürzt, die besondere Maßnahmen in der öffentlichen Finanzwirtschaft erfordert. Dass der Staat in einigen Bereichen die Zügel aufnimmt und seinen Einfluss erhöht, kann durch die besonderen Umstände gerechtfertigt sein – wobei Dauer und Verhältnismäßigkeit nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Im Manager Magazin bespricht Klaus Schweinsberg, Geschäftsführer vom Centrum für Strategie und Höhere Führung, worauf Unternehmerinnen und Unternehmer im privatwirtschaftlichen Interesse Acht geben und worauf sie sich einstellen sollten.

Zum Artikel im Manager Magazin